Rechtsruck
in ganz Europa, weltweit Kriege und Flüchtlingsdramen, religiöser Wahn, Terror,
psychisch Kranke, die ihre Familien ausrotten, Verharmlosung oder Abstreiten des Klimawandels, Hass,
Gewalt, Lügen in Netzwerken – und ...
Peter Pilz.
Da wir
die großen Bedrohungen nicht lösen können springen wir eben auf den Zug der
Hysterie auf.
Darf man es eigentlich aussprechen? Darf man sagen:
Wenn sich heute eine
Frau in einem kleinen Ort am Land darüber aufregt, dass sie beim Feuerwehrfest von
einem widerlichen Typen blöd angemacht wurde, so hat sie‘s am nächsten
Wochenende bei der 11er-Messe gleich mit einem ganzen Schippel widerlicher
Typen zu tun, die blöd daherreden.
Darf man das laut sagen? Auch wenn es so
ist, auch wenn jeder weiß, dass das die Wahrheit ist?
Wenn
sich ein Mädchen gegen besoffene Machos wehrt, wird es diskriminiert und
vielleicht sogar begrapscht, ein Bursch, der sich gegen widerliche Stänkerer
wehrt, ist sowieso kein richtiger Mann und kriegt eine in die Goschen.
So ist das.
Und
jetzt reden alle plötzlich über den Peter Pilz.
Der
hat – angeblich – im Suff eine Zechgenossin belästigt. Die kommt dann darauf,
dass es ihr unangenehm war, beklagt sich und verlangt aber ausdrücklich, dass
der Pilz das nicht erfahren soll. Sie will anonym bleiben und hofft, dass
keiner was sagt. Trotzdem taucht die Geschichte plötzlich in der breiten
Öffentlichkeit auf. Sind wir nun endgültig im Kindergartenland angekommen?
Es
gibt bis heute keine konkrete Anklage aber bereits ein Urteil. Und das ist der
eigentliche Skandal.
Wer sich wehren will muss sich stellen – sonst wird’s ein
Kinderspielchen nach dem Motto: Ich weiß was, aber ich sag’s nicht - das werden
hoffentlich andere für mich richten.
Das
Netz ist voll von Behauptungen, auf die sich Millionen von Laienrichtern
stürzen – weil, „es hätt‘ ja sein können!“
Ja,
hätt‘ sein können. Vieles hätt‘ sein können.
Auch
Menschen, die sich nicht als primitive Machos einschätzen, kann es treffen. Ab
wann etwas als „lästig“ empfunden wird ist so was von individuell, dass auch
Missverständnisse passieren.
Wenn im Alkohol die Hemmungen fallen und einer
glaubt, Frauen wollen keine Männer, die leicht aufgeben – schwuppdiwupp – liegt
trotz Abwehr, also "Zierens" der Angebeteten, die Hand schon am falschen Knie und müsste in
einer öffentlichen Zeremonie Jahre später als Corpus Delicti abgehackt werden.
Kann
sein.
Alles
kann sein, denn unsere Gesellschaft ist nun einmal dekadent – ob Männer oder
Frauen.
Man
kann mögliche Szenarien auch satirisch überspitzen:
Tagtäglich
werden Frauen von Ärzten begrapscht und können nicht feststellen, ob das nun
medizinisch notwendig war oder nicht. Wer weiß, was in diversen OP-Sälen
passiert, wenn Frauen mittels KO-Spritzen gefügig gemacht wurden?
Wann
werden endlich Lehrer und Lehrerinnen öffentlich eingestehen, dass sie
permanent Kinder missbrauchen – Mädchen und Buben?
Das
Geständnis muss lauten:
„Ja –
alle Bemühungen, auf Kinder- und Frauenrechte hinzuweisen, zielten darauf ab,
dass unsere Zöglinge später einmal imstande sind, sich etwaigen Nebenbuhlern zu
verweigern.
Wenn wir ein „gedeihliches Miteinander“ anstrebten, so war das nur
nur ein Vorwand, um die nötige Vertrauensbasis für Gruppenmissbrauch zu
schaffen.
Normalerweise
hat man seine Arbeit zu hassen – wir aber lieben sie. Und das ist wohl das
untrüglichste Zeichen für unsere Verderbtheit und Täterschaft!
Abgesehen
davon, dass wir täglich von den uns Ausgelieferten verlangen, uns zu huldigen,
gefügig zu sein und schriftliche Bekenntnisse abzulegen , treiben wir sie in
schwachen Stunden in Laufsäle und Turnhäuser (was wohl zu verräterischen
Wortspielen verleitet).
Dort
zwingen wir sie in die Knie und befehlen ihnen, sich auf weichen Matten lasziv zu
räkeln. Auf eine Rolle sollen sie sich vorbereiten – aber welche Rolle da
gemeint ist, das wissen die Kleinen noch gar nicht.
Und
dann müssen sie auch noch selbst ihre Matten wegräumen – der Gipfel an
Erniedrigung!
Als
Schiedsrichter bei Ballspielen ahnden wir Fouls und Berührungen je nach
Eifersuchtsgrad und achten insgesamt darauf, dass diese jungen, stählernen
Körper für uns unversehrt bleiben.
Wir
stellen Reck und Barren auf, einerseits, um die Geschmeidigkeit des Beckens zu
trainieren, und andererseits, das Begrapschen als „Hilfe geben“ tarnen zu
können.
Es
gibt sogar eigene „Betatschungs-Seminare“ als Fortbildung, wo die besten Griffe
und Stellungswechsel beim Einsatz einschlägiger Geräte gelehrt und vertieft
werden.
Keinen
interessiert, ob den Mädels und Buben angenehm ist was wir tun.- Ist es nicht. Sie sagen es eh immer wieder und
wollen sich wehren – aber wen kümmert’s? Und das ist gut so.
Und
auch Ihr sagt bitte nichts weiter.
Denn wenn
sich die Wahrheit herumspricht würde ein Scheißwind (Shitstorm) entstehen und der
Herr Pilz kann sich entspannt zurücklehnen. Und das wollen wir ja nicht, wenn
er schon so schön essfertig am Tablett liegt.
Der
Überlebenswille befiehlt: Wenn du vor einem Abgrund stehst gibt es nur eines:
Zurücktreten.