Montag, 30. März 2020

Ich möchte so gerne berühmt werden


„Ich wäre so gerne berühmt. Die Gelegenheit ist günstig. Gerade jetzt, wo die Kanzeln für Sündenverkünder gesperrt sind, die Bierzelte für Scharlatane geschlossen bleiben, die Schauspieler, Kleinkünstler und Sänger kein Publikum um sich scharen können, die Stadien frei sind vom stänkernden, mobbingaffinen Mob, die Ernsthaftigkeit der Konzertsäle in gähnender Leere verhallt – gerade jetzt hätte einer wie ich seine Chance. Und die muss ...“

„Die Frage war aber, wie gehen Sie persönlich mit Quarantäne um.“

„Ich sage ja: Da muss ich die Chance nützen. Die Menschen sind anspruchsloser geworden. Sie sind froh, wenn es überhaupt etwas gibt. Jetzt treffe ich sie zu Hause an, sie laufen nicht davon, und wenn sie es tun wollen, schickt sie die Exekutive wieder nach Hause.
Jetzt sind sie nicht abgelenkt von anderen Dingen, jetzt sind sie empfänglich für Botschaften. Jetzt entgleiten sie mir nicht oder  scharen sich um die, die schon berühmt sind. Jetzt sind sie ...“

„Wie schützen Sie sich vor dem gefährlichen Virus? Halten Sie die Abstände ein?“

„Wenn es etwas Neues gibt haben sich die Leute nicht darum geschert. Wenn sich niemand für mich interessiert hat, konnte ich noch sagen: ‚Die Leute stellen sich nur an.‘ Heute stellen sie sich an, wenn’s wo was zu kaufen gibt, da stehen sie Schlange, um was zu erhaschen. Sie stellen sich an für Medikamente, für alles Mögliche - oder für Nudeln und so weiter. Wer bitte, wer ist früher einer Zehnerpackung Häuselpapier nachgelaufen?“

„Wir wollen in unserer Straßenbefragung eigentlich nur wissen, ob Sie unter den derzeitigen Umständen leiden und wie Sie damit umgehen.“

„Sehr richtig. Die Menschen beginnen wieder auf das scheinbar Unwesentliche zu achten. Also vielleicht auch auf mich. Wann, wenn nicht jetzt? Vor wenigen Wochen wurde der Reset-Knopf gedrückt und jetzt steht alles auf Null. Gleiche Chancen für alle. Diese Chance möchte ich nützen.“

„Wie sehen Sie die Zukunft?“

„Schaun Sie, noch vor Wochen konnte man sich als goscherter Hochstapler mit einer b’soffenen G’schicht‘ zum Opfer stilisieren und weltweit Aufmerksamkeit erregen – so lange, bis bei dem der Groschen fällt - und er schön die Goschen hält‘. – Ich habe ...“

„Verzeihung, aber ...“

„Ja ja, mir fallen immer wieder so kleine Verse ein. Jetzt arbeite ich an einem Lied. Der Refrain geht so:

Ich möchte so gerne berühmt werd’n,
und bitte womöglich noch vor’m Sterb’n.
Der Wunsch ist – genauer betrachtet –
nur der, dass man mich auch beachtet.
Es reicht nicht das Loben und Liken –
Man soll, was ich sage, verbreiten!

Und da können Sie das Versmaß genau kontrollieren. Da stimmt alles. So ein Kleinod dichterischer Talentprobe darf heutzutage nicht untergehen.“

„Das ist ja sehr beeindruckend, aber waschen Sie sich auch regelmäßig die Hände?“

„Wer sind denn jetzt die Helden? Die, die früher keiner beachtet hat. Die Supermarktkassiererin, die Regalschlichter, die Ärzte, die einst als golfspielende Götter in Weiß verunglimpften wurden, die Krankenpfleger mit schlechten Deutschkenntnissen, die faulen Lehrer, die sich endlich vorrangig mit Bildungsvermittlung beschäftigen dürfen, während es so manchen  Eltern dämmert, dass sie nicht nur erziehungs“berechtigt“, sondern auch erziehungs“verpflichtet“ sind. Das Gleichgewicht wird wieder hergestellt.
Warum sind die plötzlich alle Helden? Die machen ihren Job wie vorher und sind nicht arbeitslos geworden wie viele andere. Deswegen braucht man doch nicht gleich übertreiben. Der Unterschied ist nur: Man kommt jetzt drauf, dass das, was sie tun, nicht selbstverständlich ist und dass sie an angreifbarer Front stehen.“

„Wie oft gehen Sie einkaufen?“

„Jetzt beklatschen wir diese Helden vom Balkon aus und kommen uns gut, gerecht und solidarisch vor. Wäre man schon vor diversen Krisen gut und gerecht gewesen, hätte es viele Krisen gar nicht gegeben. Menschen, die Wertschätzung äußerten, wurden nicht gehört. Das wäre zu wenig bombastisch gewesen. Aber jetzt ...“

„Sagen Sie, hören Sie mir eigentlich zu?“

„Die Menschheit ist die Drama-Queen der Schöpfung. Man muss immer Gutes tun und dafür natürlich Kollateralschäden in Kauf nehmen. Gutes tun kann wie ein Virus sein. Vor lauter „Gutsein“ übersieht man die Wirkung. Schon seit Jahrtausenden besteht der Glaube, dass man sich für das Gute ans Kreuz nageln lässt, für das „Gute“ sprengt man „das Böse“ in die Luft, man führt Kriege, man mordet, man vernichtet – andere Menschen, andere Lebewesen, die ganze Natur und damit sich selbst. Schaun Sie sich doch einmal ...“

„Haben Sie Angst um die österreichische Wirtschaft?“

„Schaun Sie sich doch einmal unsere Wirtschaft an. Bei den Tieren ist das einfach. Die sagen sich: Was ich brauche, das nehme ich mir. Fertig. So entsteht Gleichgewicht. Die Menschen wollen mehr als sie brauchen. Das kann nicht funktionieren.“

„Das klingt ja schon philosophisch. Sind das die Anliegen, die Sie unseren Hörern mitteilen wollen?“

„Wieso ‚Hörern‘?“

„Wir sind vom Radiosender ...“

„Radio? Das hört doch keiner. Ich dachte, Sie sind vom Fernsehen.“

„Wieso ist das für Sie wichtig?“

„Ich will ja berühmt werden.“

„Da sollten Sie sich im Internet umtun.“

„Meinen Sie? Was bringt mir das, wenn mich keiner weiterschickt?“

„Probieren Sie es mit Kettenbriefen, die aussehen, als wären es Menschlichkeitsaufrufe.“

„Und das funktioniert?“

„Und wie! Sie glauben gar nicht, welch strunzdumme Aufrufe es da gibt! Das wäre doch was für Sie.“

„Was muss ich da tun?“

„Am Anfang schreiben Sie, dass es die Wertschätzung verlangt, den Beitrag bis zu Ende zu lesen. Dann beklagen Sie die Schicksale bei Pest, Cholera oder Krebs – das Jammern liegt Ihnen ja offenbar - und dann suggerieren Sie, dass es die Menschlichkeit verlangt, das Posting weiterzuleiten. Und da sich gerade in Zeiten wie diesen keiner nachsagen lassen will, unmenschlich oder gefühlskalt zu sein, wird das Ding brav weitergeschickt.“

„Und was habe ich davon?“

„Das Gefühl, beachtet worden zu sein. So wie Sie es in Ihren Versen beschrieben haben.“

„Das ist aber wenig ...“

„Das waren aber Ihre Worte. Was wollen Sie denn noch?“

„Berühmt werden. Ich will, dass die Leute sagen: Wow, der ist gut!“

Gut? -  Dann lassen Sie sich ans Kreuz nageln. Wetten, Sie werden berühmt?“

„Ich will, dass die Leute gerne und freiwillig lesen, was ich schreibe...“

„Dann sollten Sie aber warten, bis die Kanzeln, die Bierzelte, die Theater, die Stadien und die Konzertsäle wieder offen haben.“

„Wozu?“

„Sie müssen den Leuten die Wahl lassen.“

„Aha ... und ... war das so verkehrt, was ich vorhin gesagt habe?“

„Keine Ahnung. Ich habe Ihnen genauso wenig zugehört wie Sie mir. Sie haben auf meine Fragen nicht geantwortet.“

„Wozu? Ihre Fragen waren so was von flach und uninteressant!“

„Sehen Sie – damit habe ich Ihnen keine Wahl gelassen, und Sie mir auch nicht. Was wollen Sie jetzt von mir?“

„Machen Sie mich berühmt.“

„Im Radio?“

„Auch wieder wahr. – Dann stelle ich dieses Gespräch ins Internet und hoffe, dass wenigstens einige Leute das weiterleiten.“

„Da hätten Sie aber am Anfang sagen müssen, dass man das bis zum Schluss lesen soll. Die meisten sind doch schon spätestens in der Mitte ausgestiegen.“

„Glauben Sie? Warum?“

„Weil der Text ein fürchterlicher ... na ja – sagen wir so: Damit werden Sie nicht berühmt. “

„Echt jetzt?“

„Ja, echt. Aber es besteht Hoffnung. Die Leute reagieren mittlerweile auf jeden – Verzeihung - Schas.“

„Und was soll ich jetzt tun?“

„Vergessen oder weiterleiten.“

„Und Sie?“

„Ich mache jetzt ein anderes Interview und achte auf Abstand.“

„Na schön. - Aber das Lied wird gut! ... Nicht nur liken – weiterleiten! – Und wenn du es nicht weiterleiten möchtest, dann teile mir das mit...“

Montag, 23. März 2020

Der Online Krisenratgeber - Teil 1


Gerade in Zeiten wie diesen ist es unerlässlich, kompetente Antworten auf eine Fülle von Fragen zu geben, die den Menschen auf der Zunge brennen. Die Info-Hotline 1450 ist heillos überfordert, weil sie nicht heilen kann, so wie manche Menschen glauben.
Und so fragt man halt nur. Egal was. Diese einzige Nummer ist viel zu wenig, um die Hoffnung der Leute zu stillen, dass endlich jemand zuhört, wenn man wo anruft.
Deshalb hat sich ein Experte bereit erklärt, zusätzliche Informationen für Menschen zu geben, die bei 1450 nicht durchkommen. Dr. Covid Faq ist 26 Stunden am Tag online für Sie erreichbar und hilft Ihnen gerne weiter.
Hier einige der interessantesten Anfragen und fachlichen Auskünfte:


murliweibi13
Lieber Herr Doktor. Mein süßes Katzerl hält sich leider gerne bei meinem Nachbarn auf, weil der einen riesigen Kater hat. Was sollen wir sicherheitshalber tun, wenn sie abends zurückkommt?

Dr. Faq:  Auf jeden Fall sollte sich Ihre Katze die Hände waschen - oder ein Vollbad nehmen. Abgesehen von der Gefahr einer Virenübertragung empfehle ich regelmäßige Schwangerschaftstests.



scheisserl 00
Bitte!!!  – Dringliche Anfrage!  - Wo gibt es noch Klopapier?

Dr. Faq: Überall. Die Printmedien sind voll davon und sind am Sonntag sogar gratis.



quotient48
Ich habe meine Banknoten ausgiebig mit Desinfektionsgel eingerieben. Jetzt sind zwar die Viren tot aber die Banknoten unbrauchbar. Wo kann ich die umtauschen?

Dr. Faq:  In jeder Hypochonder-WG. Die haben auch solche Banknoten.



looserbaby
Bitte, ich habe fürchterliche Zahnschmerzen, darf aber laut Regierung nicht außer Haus. Außerdem hat mir mein Zahnarzt telefonisch gesagt, dass er erst wieder in 2 Wochen ordiniert. Was soll ich tun?

Dr. Faq:  Beißen Sie die Zähne zusammen und waschen Sie sich die Hände.



landwirtschaftskammer
Sgt. Herr Dr. Faq. Da uns für die Spargel-, Erdbeeren-, Salat- und Frischgemüseernte ca. 9000 ausländische Erntehelfer fehlen bitten  wir höflichst um konkrete Vorschläge für Ersatzleute.

Dr.Faq:  Gerne: Ich empfehle die Herren Kickl, Hofer, Strache ... und deren Anhang, sowie Identitäre und andere Gruppierungen, die mit brauner Heimaterde vertraut sind. Glauben Sie mir: Dann haben Sie mehr Erntehelfer als Ernte.



wutopa 88
In meinem Gemeindebau im Keller treffen sich trotz Ausgangsverbot dauernd Jugendliche zu sogenannten Corona-Partys und grölen herum. Darf ich hinuntergehen und ihnen ein paar gehörige Watschen geben, dass ihnen die Milchzähne ins Hirn fahren?

Dr. Faq:  Nein. Sie würden damit die Abstandsverordnung verletzen.



pännibl expert
Beim Händewaschen erschließt sich mir die Frage, ob besagter Virus rechts- oder linksdrehend ist, was natürlich Auswirkung auf die Waschbewegung der Hände haben sollte. Was raten Sie mir?

Dr. Faq:  Am besten, ausgiebig einseifen und dann kräftig in die Hände klatschen. Stellen Sie nun fest, in welchem Auge die Seife gelandet ist. Im linken oder im rechten. Dann waschen Sie sich das Gesicht. Aber Vorsicht! Erst Hände waschen, bevor Sie sich ins Gesicht fahren.



coole sau
Hi, Alter! Eine super Zeit – Ich und meine Jungs checken die Anarchie – wir können uns abschädeln bis zum Abmaulen, können durchsumpfen und reinstressen und die Polypen dissen – und die können uns nichts tun – Abstandsregel! Echt cremig! Was sagst du dazu, Ober-Checker?

Dr. Faq:  Da wirst du dich noch wundern, du Vollpfosten – raffst du gar nichts? Du hast die Achter am Ärmel, bevor deine Hirnblähungen verdampft sind. Wetten?



microwindow 11
Wie kann ich es verhindern, dass dieser schreckliche Virus meinen Computer befällt? Und wenn es doch passiert, wie wirkt er sich aus?

Dr. Faq:  Ich fürchte, in Ihrem Fall ist bereits alles zu spät. Der Virus wirkt bereits.



hundefreund 2384
Lieber Herr Doktor. Man darf jetzt nicht hinausgehen. Was soll mein Hund machen, wenn er äußerln gehen muss?

Dr. Faq:  Das Gleiche wie sonst – gacksi oder lulu.

hundefreund 2384
Das habe ich nicht gemeint. Ich will wissen, ob ich mitgehen darf?

Dr. Faq:  Auf keinen Fall! Lassen Sie Ihren Hund alleine gehen – aber geben Sie ihm ein Sackerl fürs Gackerl mit. Hunde, die ohne entsprechendes Equipment erwischt werden, könnten als Versuchstiere in die Virenforschung verschleppt werden.



couchpotatoe 19
Schön langsam wird mir fad. Gestern habe ich beschlossen, mir ein Buch zu bestellen. Da ich diesbezüglich überhaupt keine Erfahrung habe, bin ich bei Amazon eingestiegen und habe „Buch“ eingegeben. Das erste habe ich dann bestellt. Es heißt „Rückenreparatur – Strategien, die selbst Ihr Arzt nicht kennt“. Ist das spannend? Es klingt eher anstrengend.

Dr. Faq:  Lieber Leser, liebe Leserin.
Was du bisher hier gelesen hast ist kein Beitrag, sondern ein Persönlichkeitstest.
Hast du bei Amazon nachgesehen, welches Buch erscheint, wenn man nur „Buch“ eingibt?
Wenn nicht, dann hast du einfach nur geglaubt, was da steht. Und das ist in Zeiten wie diesen nicht gut.
Wenn du aber nachgesehen hast, dann weißt du jetzt, dass Spaß und Wahrheit das Gleiche sein können. – Bleib‘ gesund!
(Sollte morgen ein anderes Buch erscheinen, liegt das an Amazon und daran, dass man sich trotz allem auf nichts verlassen kann)

Wenn du Fragen hast wende dich vertrauensvoll an Dr. Faq über die Homepage www.krennreiberl.at



Donnerstag, 19. März 2020

Neulich im Labor - Ein Fachgespräch


-              Guten Tag, mein Name ist Virus.
-              Angenehm. Vira.
-              Russwurm?
-              Nein. Normal. I statt e.
-              Virus und Vira. Sehr gut. Mach‘ ma ein Viron?
-              Pfui, Sie Schlimmer!  Sie gehen’s aber schnell an.
-              Tja, die Zeiten sind begrenzt. Wenn unsereins jetzt nicht schnell ist...
-              Ich hab‘ schon gehört. Sie sind ja in aller Munde.
-              Das auch.
-              Und das gibt Ihnen das Recht, übergriffig zu werden?
-              Wer nicht verkehrt, sich nicht vermehrt.
-              Was sind Sie denn von Beruf?
-              Pandemist.
-              Zukunftschancen?
-              Logisch. In Österreich möchte ich jetzt mein Epidem machen.
-              Wo?
-              In Ischgl. Oder vielleicht im AKH. Mich nimmt man überall.
-              Verstehe. Wegen der einschlägigen Vorkenntnisse.
-              Und nachweislich praktischer Erfahrung.
-              Wo sind’s denn her?
-              Keine Ahnung. Wahrscheinlich aus St. Corona.
-              Am Wechsel? Oder am Schöpfl?
-              Am Wechsel vermutlich. Einmal da und einmal dort.
-              Aha, Sie wechseln von einem zum andern.
-              Ja freilich. Ich bin praktisch auf jeder Party.
-              Eingeladen?
-              Wozu? Einladungen und ich sind übertragbar.
-              Ich habe gehört, Sie entwickeln sich schön langsam zur Geisel 
               der Menschheit.
-              Blödsinn! Die einzige Geisel der Menschheit ist die Menschheit selber.
-              Wieso gehen Sie nicht auf Tiere los??
-              Wozu? Menschen sind mit Abstand die leichtesten Opfer.
-              Mit Abstand?
-              Nein. Trotz Abstand.
-              Sie wissen aber schon, dass Sie verfolgt werden.
-              Na und? Alles, was im Lauf der Menschheitsgeschichte verfolgt wurde, 
               gibt’s nach wie vor.
-              Haben Sie keine Angst?
-              Vor wem?
-              Zum Beispiel vorm Wetter?
-              Die Wetterlage macht Kummer. – Aber a nur in der ZiB.
-              Ich habe gehört, Sie vertragen die Wärme nicht so gut.
-              Lächerlich. Es wird eh wieder kalt.
-              Aber nicht auf Dauer. Der Sommer wird kommen.
-              Na und? Da bin ich schon längst im kühlen Norden heimisch.
-              Sommerfrische sozusagen.
-              Ja. Bei frischem Sommer.
-              Sagen Sie jetzt ehrlich: Wie geht’s Ihnen so, wenn Sie überall 
               abgelehnt werden?
-              Man macht sich halt selbständig. Ich bin auf die, die mich ablehnen, 
               nicht angewiesen.
-              Ich finde schon. Wenn’s die nicht geben tät‘, hätten Sie keine Chance.
-              Bis es so weit ist habe ich noch jede Menge Spaß.
-              Bis es wie weit ist?
-              Bis es die, die mich ablehnen, nicht mehr gibt.
-              Und Sie glauben, Sie schaffen das?
-              Logisch.
-              Na ja, wenn Sie’s glauben.
-              Man glaubt so lange bis man dran glaubt.
-              Hoffentlich.
-              Wie meinen Sie das?
-              Es besteht Hoffnung, dass Sie eines Tages dran glauben.
-              Und dann?
-              Dann sind Sie weg. Fort. Ausgerottet.
-              No und? Kommt wer anderer.
-              Wer?
-              Hören oder lesen Sie keine Nachrichten? Erdogan, Trump ... 
               und etliche andere.
-              Geh bitte, so gefährlich sind die auch wieder nicht.
-              Na ja, wenn Sie’s glauben.
-              Ist doch wahr.
-              Meine Liebe – Ich bin momentan der Einzige, der diese Typen 
               im Griff hat.
-              Wieso?
-              Solange die mit mir beschäftigt sind kommen’s auf keine anderen 
               blöden Ideen.
-              Soll man Ihnen jetzt noch dankbar sein?
-              Warum nicht?
-              Sie sind ganz schön arrogant.
-              Arrogant nicht. Ich habe nur Macht über die Hilflosen. Das ist                             realistisch, nicht arrogant.
-              Und wie geht’s weiter?
-              Keine Ahnung. Schau ma, wie’s weitergeht.
-              Wie kann man Sie loswerden?
-              Mit Disziplin, Zusammenhalt, Demut und Hilfsbereitschaft.
-              Aber das hat doch noch nie funktioniert.
-              Eben!
-              Und das nützen Sie jetzt aus.
-              Irrtum. Dadurch wurde ich erst geboren.
-              .......
-              .......
-              Na dann ...
-              Genau. Bis dann !

Montag, 16. März 2020

Ja - Das kann man glauben.


Im Kurier Oberösterreich vom 15.3. 2020 geht aus einem Interview mit dem Infektiologen Wolfgang Graninger hervor, dass das Corona-Virus „nicht für China gedacht war. Es sollte in den USA ausgesetzt werden. Das ist die Rache der Chinesen an den Amerikanern. Leider ist ihnen das Virus zum chinesischen Neujahr ausgekommen“.

Ok – das kann man glauben.

Allerdings – dass ein unscheinbarer Infektiologe über geheimdienstliches Insiderwissen der Chinesen verfügt und ungestraft ausplaudert ohne wegen Hochverrats gemeuchelt zu werden - das alles irritiert mich ein bisschen in meinem Glauben.

Da käme es mir doch logischer vor, dass der infektiologische Aufdecker einen nicht weit entfernten, befreundeten Virologen aus Hallstatt decken möchte, der möglicherweise ... also ... nur jetzt einmal angenommen ... mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ... nun ja ... so ein Bus mit abfahrenden China-Touristen wäre schnell kontaminiert.
Ist es nicht auffallend, dass seitdem nicht mehr 50 Busse täglich nach Hallstatt kommen und den Ort mit Chinesen überschwemmen, sondern nur mehr 15 Busse?

Das kann doch kein Zufall sein. Wer die Tatsachen kennt kann auch Schlüsse ziehen, oder?

Unbedarfte Wissenschaftler vermuten hingegen, dass das Virus von Tieren auf Menschen übertragen wurde, also z.B. von Fledermäusen auf Schlangen und auch auf Affen. 
Es kann kein Zufall sein, dass nun den Menschen in Tirol, die seit Jahrzehnten permanent durch Schikursgruppen mit dem Lied „Die Affen rasen durch den Wald“ konfrontiert wurden, ab sofort jeglicher Aufenthalt im Wald verboten wurde.
Das sieht stark nach logischer Konsequenz aus.

Dennoch fehlt mir hier der politische Aspekt.

Da nämlich die chinesische Wirtschaft die russische zu überholen droht, wäre ein geheimer russischer Virenanschlag denkbar, der schon seit Jahren geplant und besprochen war. 
Sollte man nicht in diesem Zusammenhang die restlichen 7 Stunden des Ibiza-Videos genauer durchforsten, wo immerhin der österreichische Weltpolitiker Strache in Geheimmission mit russischen Magnaten die politische Welt wieder ins rechte – jawohl, ins rechte – Lot bringen wollte?

Das darf man doch alles nicht vergessen!

Darüber hinaus habe ich schon längst aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass hinter dem Ganzen die jüdische Weltverschwörung steckt. Was soll ich also nun glauben?

Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte. Es kann also nur so gewesen sein:

Der Affe eines jüdischen Chinesen hat auf Anweisung von Strache einen russischen Bus in Hallstatt kontaminiert, um die Amerikaner zu ärgern. 

So war's!

Wie dem auch sei – das Virus hat auch positive Auswirkungen.

Die Menschen rücken wieder zusammen, obwohl sie sich nicht mehr die Hand geben dürfen. Vielleicht auch gerade deshalb.
Ehrlich – es wurde ja schon immer lästiger, jedem Trottel die Hände schütteln zu müssen, nur weil „es sich so gehört“. Dieser scheinheilige Zwang fällt nun weg.

Und die Seitenblicke-Bussi-Gesellschaft soll sich gefälligst wo anders abschmusen – am besten in Quarantäne.
Dort wollen einfache, arbeitende Menschen sowieso keinen Zugang haben, damit die Stammtische nicht austrocknen.

Alles pendelt sich ein.

Die Grenzen sind dicht, Ausländer sind kein Thema mehr, vor den gestörten Nachbarn ist man sicher, jeder kann endlich für sich alleine bleiben.

Stubenhocker mit Hang zur Frischluftabstinenz haben eine Ausrede und können endlich militanten Freizeitaktivisten (also ihren Frauen) wissenschaftlich fundiert Paroli bieten.

Schüler und Studenten sollen sich gefälligst selbst um ihren Scheiß kümmern und selbständig werden, Helikopter-Eltern dürfen ihre Früchtchen nun rund um die Uhr am Hals haben, Shopping-Exzesse kann man getrost als Überlebens-Aktionen tarnen – und die Politiker erweisen sich endlich als Menschen wie du und ich, denn ihre Immunität schützt vielleicht vor Korruptionsstrafen aber nicht vor einem Virus.

Auf wen und worauf soll man also jetzt noch schimpfen?

So gesehen: Eine bittere und harte Zeit liegt vor uns. Statt gegen Feindbilder müssen wir nun gegen einen einzigen Gegner kämpfen - gegen ein unsichtbares Virus.

So ein Orschloch ... ein teppertes ...

Macht sich hier breit, kann nicht einmal Deutsch und nimmt uns die Arbeitsplätze weg! Man kann es weder einsperren noch abschieben und – besonders perfide! – es sorgt dafür, dass wir ausländisches Pflegepersonal brauchen - und auch die ausländischen Arbeiter in den Lebensmittellagern, die 24 Stunden hackeln, damit wir die Beamtenforellen, das Bier und ausreichend Häuselpapier horten können, um unsere animalischen Grundbedürfnisse abdecken zu können: Fressen, Saufen und Scheißen.

Darum sage ich: Viren raus aus Österreich! Sonst .... äh ... ja, was eigentlich? ...