G: Du, sag einmal – was sind
eigentlich Wirtschaftsflüchtlinge?
F: Im
Ernst jetzt? Das weißt du nicht?
G: Ich bin mir nicht mehr so
sicher. Und du erkennst doch Wirtschaftsflüchtlinge
schon bevor sie da sind.
F:
Na ja – ein bissl logisches
Denken braucht man halt.
G:
Dann sag doch: Wer oder was
sind Wirtschaftsflüchtlinge?
F: Das ist doch einfach. Ein Wirtschaftsflüchtling ist einer, dem
es wirtschaftlich schlecht geht und deshalb zu uns kommt, damit es ihm besser
geht.
G:
Warum geht’s dem schlecht?
F: Weil er kein Geld hat und wahrscheinlich in Wirklichkeit auch zu
faul ist zum Arbeiten.
G: Wahrscheinlich – oder in
Wirklichkeit?
F: Man hört das immer
wieder.
G:
Na gut. – Dem geht’s also
schlecht und der kommt jetzt zu uns.
F:
Genau.
G:
Wozu?
F: Das ist doch klar! Bei uns kriegt er ein paar Monate Geld für’s Nichtstun.
G:
Wie viel?
F: Des waß i momentan a net genau. I glaub’ - sicher ein paar
tausend Euro!
G: Echt? – Aber die hat er doch schon! Sonst könnt’ er sich ja die
Flucht nicht leisten. Aus Syrien zum Beispiel.
F: Na gut - Das Geld kriegt er von den Verwandten. Die kratzen
alles zusammen, was sie haben.
G: Das heißt: Der gibt das ganze Geld dafür aus, dass er zu uns
kommen kann, um genau so viel zu kriegen wie er eh schon gehabt hat? - Und das ist logisch?
F: No sicher. Weil dann ist
er ja schon bei uns und nimmt uns die Arbeit weg.
G: Wieso? Du hast doch
g’sagt, der will gar nicht arbeiten.
F: Ja eh. Aber dann muss er
halt. Sonst hat er wieder nix.
G: Da hätt’ er doch gleich
in Syrien bleiben können.
F: Sag i ja! Die sollen alle daham bleiben!
G: Aber so deppert is doch
kana! Da riskiert einer sein Leben und kommt zu uns, damit er das Geld
g’schenkt kriegt, das er für’s Herkommen verbraucht hat und muss dann genauso
arbeiten wie dort, wo er herkommt, weil sonst hat er wieder nix. Da stimmt doch
was nicht!
F: Des verstehst du net. Ich glaub’, du willst eigentlich nur
provozieren.
G: Nein, ehrlich nicht! Ich will es nur verstehen. - Ich versteh’
zum Beispiel nicht, warum sich der mit dem Geld von den Verwandten keine
Existenz im eigenen Land aufbaut anstatt zu flüchten.
F: Dummerl. In Syrien ist doch Krieg. Da kannst dir keine Existenz
aufbauen.
G:
Na dann … dann ist er doch
eigentlich ein Kriegsflüchtling.
F: Aber geh – die sagen doch nur, dass sie aus Syrien kommen. In
Wahrheit sind sie – was weiß ich – aus irgend einem Nachbarland.
G: Vielleicht aus dem Irak.
F:
Genau.
G: Warum baut er sich dann im Irak keine Existenz auf mit dem Geld
von den Verwandten?
F:
Im Irak ist doch auch Krieg.
G: Und wenn er in ein anderes Nachbarland geht? Ägypten vielleicht.
F:
Na ja – dort ist ja auch …
wenigstens ein bisserl Krieg.
G:
Libyen!
F:
Dort kämpfen’s auch.
G:
Wie wär’s mit der Türkei?
F: Tschapperl. Türkei, Libanon und so weiter. Die haben eh schon
Millionen Flüchtlinge. Die werden auf so einen Syrer warten, der eigentlich aus
dem Irak kommt.
G: Dann sag mir doch bitte: Wo kann sich so ein Iraker, der nicht
aus Syrien kommt, eine Existenz aufbauen?
F:
Heast, du bist lästig. Des waß
i net. Bin i a Syrer?
G: Sicher nicht. Höchstens ein Iraker. – Aber was macht der jetzt
wirklich?
F:
Tja. keine Ahnung. - Muss er sich halt was einfallen lassen.
G:
Und wenn ihm einfallt, dass er
zu uns kommt?
F: Dann kann er glei wieder z’ruck geh’n. Soll er sich daham a
Arbeit suach’n.
G: Ja…und wo jetzt? Du hast ja selber g’sagt, dass dort überall
Krieg ist.
F: Waßt wos? – Du gehst ma auf die Nerven! - I sog: Die san alle
Wirtschaftsflüchtlinge und du bist a Trottel.
G: Waßt, wos i da jetzt sog? I glaub eher, DU bist a Trottel. Dei
Hirn is a scho auf der Flucht und hat di z’rucklassen.
F: Typisch! Ana linken Krätzn wie dir kann ma nix logisch erklären.
Schleich di!
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