Montag, 16. März 2020

Ja - Das kann man glauben.


Im Kurier Oberösterreich vom 15.3. 2020 geht aus einem Interview mit dem Infektiologen Wolfgang Graninger hervor, dass das Corona-Virus „nicht für China gedacht war. Es sollte in den USA ausgesetzt werden. Das ist die Rache der Chinesen an den Amerikanern. Leider ist ihnen das Virus zum chinesischen Neujahr ausgekommen“.

Ok – das kann man glauben.

Allerdings – dass ein unscheinbarer Infektiologe über geheimdienstliches Insiderwissen der Chinesen verfügt und ungestraft ausplaudert ohne wegen Hochverrats gemeuchelt zu werden - das alles irritiert mich ein bisschen in meinem Glauben.

Da käme es mir doch logischer vor, dass der infektiologische Aufdecker einen nicht weit entfernten, befreundeten Virologen aus Hallstatt decken möchte, der möglicherweise ... also ... nur jetzt einmal angenommen ... mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ... nun ja ... so ein Bus mit abfahrenden China-Touristen wäre schnell kontaminiert.
Ist es nicht auffallend, dass seitdem nicht mehr 50 Busse täglich nach Hallstatt kommen und den Ort mit Chinesen überschwemmen, sondern nur mehr 15 Busse?

Das kann doch kein Zufall sein. Wer die Tatsachen kennt kann auch Schlüsse ziehen, oder?

Unbedarfte Wissenschaftler vermuten hingegen, dass das Virus von Tieren auf Menschen übertragen wurde, also z.B. von Fledermäusen auf Schlangen und auch auf Affen. 
Es kann kein Zufall sein, dass nun den Menschen in Tirol, die seit Jahrzehnten permanent durch Schikursgruppen mit dem Lied „Die Affen rasen durch den Wald“ konfrontiert wurden, ab sofort jeglicher Aufenthalt im Wald verboten wurde.
Das sieht stark nach logischer Konsequenz aus.

Dennoch fehlt mir hier der politische Aspekt.

Da nämlich die chinesische Wirtschaft die russische zu überholen droht, wäre ein geheimer russischer Virenanschlag denkbar, der schon seit Jahren geplant und besprochen war. 
Sollte man nicht in diesem Zusammenhang die restlichen 7 Stunden des Ibiza-Videos genauer durchforsten, wo immerhin der österreichische Weltpolitiker Strache in Geheimmission mit russischen Magnaten die politische Welt wieder ins rechte – jawohl, ins rechte – Lot bringen wollte?

Das darf man doch alles nicht vergessen!

Darüber hinaus habe ich schon längst aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass hinter dem Ganzen die jüdische Weltverschwörung steckt. Was soll ich also nun glauben?

Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte. Es kann also nur so gewesen sein:

Der Affe eines jüdischen Chinesen hat auf Anweisung von Strache einen russischen Bus in Hallstatt kontaminiert, um die Amerikaner zu ärgern. 

So war's!

Wie dem auch sei – das Virus hat auch positive Auswirkungen.

Die Menschen rücken wieder zusammen, obwohl sie sich nicht mehr die Hand geben dürfen. Vielleicht auch gerade deshalb.
Ehrlich – es wurde ja schon immer lästiger, jedem Trottel die Hände schütteln zu müssen, nur weil „es sich so gehört“. Dieser scheinheilige Zwang fällt nun weg.

Und die Seitenblicke-Bussi-Gesellschaft soll sich gefälligst wo anders abschmusen – am besten in Quarantäne.
Dort wollen einfache, arbeitende Menschen sowieso keinen Zugang haben, damit die Stammtische nicht austrocknen.

Alles pendelt sich ein.

Die Grenzen sind dicht, Ausländer sind kein Thema mehr, vor den gestörten Nachbarn ist man sicher, jeder kann endlich für sich alleine bleiben.

Stubenhocker mit Hang zur Frischluftabstinenz haben eine Ausrede und können endlich militanten Freizeitaktivisten (also ihren Frauen) wissenschaftlich fundiert Paroli bieten.

Schüler und Studenten sollen sich gefälligst selbst um ihren Scheiß kümmern und selbständig werden, Helikopter-Eltern dürfen ihre Früchtchen nun rund um die Uhr am Hals haben, Shopping-Exzesse kann man getrost als Überlebens-Aktionen tarnen – und die Politiker erweisen sich endlich als Menschen wie du und ich, denn ihre Immunität schützt vielleicht vor Korruptionsstrafen aber nicht vor einem Virus.

Auf wen und worauf soll man also jetzt noch schimpfen?

So gesehen: Eine bittere und harte Zeit liegt vor uns. Statt gegen Feindbilder müssen wir nun gegen einen einzigen Gegner kämpfen - gegen ein unsichtbares Virus.

So ein Orschloch ... ein teppertes ...

Macht sich hier breit, kann nicht einmal Deutsch und nimmt uns die Arbeitsplätze weg! Man kann es weder einsperren noch abschieben und – besonders perfide! – es sorgt dafür, dass wir ausländisches Pflegepersonal brauchen - und auch die ausländischen Arbeiter in den Lebensmittellagern, die 24 Stunden hackeln, damit wir die Beamtenforellen, das Bier und ausreichend Häuselpapier horten können, um unsere animalischen Grundbedürfnisse abdecken zu können: Fressen, Saufen und Scheißen.

Darum sage ich: Viren raus aus Österreich! Sonst .... äh ... ja, was eigentlich? ...

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