Samstag, 18. April 2020

Heimabend - 4

Grüß Gott, ihr Lieben!



Habt ihr schon euer Morgengebet gesprochen? Sehr brav. 

Egal, ob man gläubig ist oder nicht, "Gott" hat sich in unserem Sprachgebrauch festgemacht und wir bemerken es oft gar nicht. 

"Gott sei Dank!" ist kein Gebet, sondern ein Ausruf größter Erleichterung. Und das hat mit Gott oft gar nichts zu tun. Im Gegenteil. 

"Gott sei Dank muss ich nicht in die Kirche gehen!" 

Ob Gott damit einverstanden wäre? Ich persönlich glaube, - und das ist jetzt wirklich nur ein Glaube - dass jedweder Gott nicht in einem Gebäude zu finden wäre, sondern draußen in der Natur, wo er frei ist und atmen kann. Der wird sich doch nicht in häusliche Quarantäne begeben, nur weil er selber einen Virus geschickt hat. So blöd ist kein Gott.




Wie unbedacht dieses "Gott sei Dank" sein kann wird wohl der ehemalige Erzbischof von Wien Hermann Groer mittlerweile erfahren haben. 

"Man hat mich nicht verurteilt wegen Kindesmissbrauchs - Gott sei Dank!"
Das wird beim Lieben Gott nicht gut ankommen, denn die Verantwortung dafür wird er vehement von sich gewiesen und den Erz-Gläubigen als Gläubiger in die Hölle geschickt haben. 

Zum Teufel.

Himmel, Tod und Teufel gehören irgendwie zusammen. Und die Engeln. Auch die, die angeblich nach Wien kommen. 

Und das führt automatisch zum Titel eines Wienerliedes "Vielleicht gibt's im Himmel ein Wiener Cafe". Oder gar ein Hotel.

Wie zum Beispiel das "Hotel Paradiso" - ein pantomimisches Masken-Stück (passend zur Zeit) mit der Gruppe FAMILIE FLÖZ. Alle Rollen werden von 3 (manchmal auch 4 Spielern) getragen und ist ein absoluter Tipp - allerdings müsste man sich da ins Ausland begeben, denn diese Produktion ist weltweit unterwegs und praktisch nie in Österreich.






Zurück zum Wienerlied. Da ist der Himmel und der liebe Gott - und natürlich auch der Tod - grundlegendes Element sakraler Lieddichtkunst. 

Silvester Janiba mit seinen WIENER KABINETTORCHESTER kann wahrlich ein Lied davon singen - und zwar in der Rubrik "Künstlerisches Heimarchiv", wo Schmankerln aufgehoben sind, die mich an persönliche Begegnungen mit den jeweiligen Künstlern erinnern. 







Seit Beginn der Corona-Krise postet Silvester täglich ein Stückerl Wienerlied - hier allerdings mit einem von mir verfassten Text zur aktuellen Situation:




Der Tod ist ein immer präsenter Gast in unser aller Leben - also für Jedermann ein Thema, das man auf verschiedene Arten bewältigt.


Hier Ausschnitte aus JEDERMANN von den Salzburger Festspielen mit Nikolaus Ofczarek und Ben Becker als Tod. Und das schaut euch jetzt gefälligst an! Wegen der Kultur!





Und die EAV kann dem Tod auch etwas Heiteres abgewinnen.




Tja, mit dem Tod spielt man nicht - siehe Donald Trump.
Mit dem Teufel aber schon - siehe Kickl.

Und wenn schon so viel von diesen Dingen die Rede ist muss ich eine der besten Versionen von HALLELUJAH von Leonard Cohen unterbringen (obwohl der Liedtext wahrlcih nichts Religiöses an sich hat). Weltklasse und doch so einfach....




Zum Abschluss könnt ihr euch entscheiden - für etwas Grausliches, Alptraumhaftes mit dem Titel "COME TO DADDY" - oder für etwas Wunderschönes mit Bobby Mc Ferrin, der 2010 das AVE MARIA mit dem Publikum singt.

Am besten ihr schaut euch beides an ... es zahlt sich aus.




Und da ihr jetzt wahrscheinlich so richtig aufgewühlt seid vor lauter Schönheit oder Grauslichkeit noch einmal die EAV mit LIEBE, TOD UND TEUFEL - und träumt schön.

Gute Nacht!









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