Mittwoch, 22. April 2020

Heimabend - 6

Hallo, ihr Lieben!

Gestern hat mir jemand die Augen geöffnet:

ES WIRD NIE MEHR SO WIE FRÜHER !

Ist das jetzt ein Vorteil oder ein Nachteil? 

Erinnerungen drängen sich auf an die alten Endzeitromane "1984" von George Orwell, und "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury, wo die Mächtigen alles überwachen, Bücher verbrannt und Menschen verfolgt werden.

Wie die Liedermacher und Liedermacherinnen ab den 60er Jahren vor einer düsteren Zukunft warnten. Wir nickten betroffen und haben bis heute alles geschehen lassen.


Joana sang "Wenn Großmutter Geschichten erzählt im Jahr 2010" (hier: https://www.youtube.com/watch?v=Q3Rz4g_eNG4)

und Stefanie Werger mit dem Titel "2000" - auch nicht schlecht!




Wir haben aber nicht nur genickt, sondern haben selbst einiges in die Hand genommen. Zum Beispiel den "Steppenwolf" von Hermann Hesse, um im Hawelka intellektuelle Buchteln einwerfen zu können.

Oder wir haben beim "Schmalvogel" die Hand aufgelegt und bis in die frühen Morgenstunden das Ambiente genossen und mitkreiert. (Genaueres über das SCHMALVOGEL kannst du hier lesen: 
https://www.krennreiberl.at/kulturzeit-i/im-schmalvogel/

Aus dem persönlichen Fotoalbum bringe ich heute den genialen Ferry - einer der weltbesten Banjospieler, der öfter im Schmalvogel "aufgegeigt" hat - selbstverständlich ohne Gage, so wie wir alle. Das waren unvergessliche Abende - nein, Nächte!
Hier eine seltene Aufnahme mit seiner Gruppe BLUEGRASS SPECIAL.






Ach ja - es wird nie mehr so wie früher.

No na!

Neulich habe ich in einem Wochenmagazin den Beitrag von einem Psychologen und Lehrer gelesen, der für Kinder und Jugendliche nach der Corona-Krise bleibende Schäden prognostiziert, weil sie derzeit keine Freunde treffen und nicht im Freien herumtollen können. Sie werden das Miteinander-Reden verlernen.  

Na und? Man kann auch anders kommunizieren, wie das Kabarettduo OHNE ROLF zeigt:




Wie oft haben mir Kinder und Jugendliche erzählt, dass sie sich in der guten alten Zeit - also noch vor ca. 5 Wochen - mit Freunden getroffen haben, aber dabei hauptsächlich per Smartphone mit Freunden kommuniziert, die gar nicht da waren. Jetzt tun sie das von zu Hause aus und werden einen Knacks kriegen, sagt der Psychologe - Aha.

Wen wundert's? Kinder und Jugendliche, die bisher eine wohlbehütete, früher nie dagewesene Komfortzone gewöhnt waren, stehen plötzlich einer Zukunftsprognose gegenüber, wo nichts mehr so selbsverständlich sein wird wie bisher. Und sie werden es schaffen - so wie es die Kinder der Kriegsgeneration geschafft haben. 

Wer sagt denn, dass wir in unserer Wohlstandsverwahrlosung weniger psychischen Knall haben als die, die seinerzeit nichts hatten außer Angst?

Aber es gibt Hoffnung. Das Bläser-Ensemble MNOZIL BRASS zeigt mit der Nummer "Lonely Boy", dass Einsamkeit nicht bleiben muss. Da sind absolute Könner am Werk!





In den letzten Jahrzehnten ist die Bewegungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen deutlich gesunken, Turnstunden wurden reduziert, Haltungsschäden, Übergewicht und Kreislauferkrankungen diagnostiziert - und plötzlich wird Lärm gemacht, weil die Jugend nicht mehr so ins Freie darf, um herumzutollen. Das tut sie aber schon seit Jahren nicht. Hat da keiner hingeschaut?

Doch - es gibt sie schon noch, die durchtrainierten, kommunikativen und vielseitig interessierten Kinder. Vielleicht sieht man sie deshalb so selten, weil sie mit ihren Eltern unterwegs sind, die sich Zeit nehmen und genau wissen, wo und wie man sich auch in Zeiten wie diesen "bewegen" kann.

Adipositas, Gehörschäden, Arbeitslosigkeit für Menschen mit weniger Bildung, Rückgang sozialer Kompetenzen u.v.m. wurde schon seit Jahren prognostiziert. Das hat bisher aber kaum jemanden aufgeregt. Ein Virus musste kommen, damit Alarm geschlagen wird.

Nur - Katastrophen-Zeiten werden de facto nie vorbei sein. Die Pandemie wird abgeschwächt sein, aber die Pole werden weiterhin schmelzen.

Und wir werden weitertanzen. Shubidu!




Es wird nie mehr so wie früher. 

Das war immer schon so. Heute ist nicht so wie vor 100, 50, 20 oder 2 Jahren. Nicht einmal so wie gestern. Warum sollte also das Morgen so sein wie das Heute?

Wenn das nicht so wäre könnten wir uns nach wie vor so verständigen wie seinerzeit im Gitterbett. Die FAMILIE FLÖZ zeigt wohl bekannte Varianten menschlichen Verhaltens in folgendem köstlichen pantomimischen Sketch:




Und damit ist auch für mich schon Gitterbettsperre. Schluss mit den schweren Gedanken. Morgen ist auch noch ein Tag. 

Und der wird anders sein als heute. Demnächst lassen wir die Sau raus! Hoffentlich kriege ich dadurch nicht noch mehr Schaden ...

Gute Nacht, ihr Lieben!





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